Die Gesundheit

Genetik - Krankheiten - Voruntersuchungen - Pflege - Umfragen

 

Der Leonberger gehört zu den Riesenrassen. Seinem  Wachstum muss besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden, so dass er sich zu einem gesunden und kräftigen Hund entwickeln kann. 
Er darf niemals dick werden, auch wenn es manchmal schwer ist, dem bettelnden Blick eines Welpen zu widerstehen. Ein Welpe und Junghund sollte möglichst langsam wachsen, damit seine Gelenke durch enorme Wachstumsschübe oder gar durch Übergewicht nicht allzusehr belastet werden. 
Die Endgrösse eines jeden Hundes ist genetisch vorbestimmt und wird bei angemessener Fütterung zwischen dem 12. und 18. Lebensmonat erreicht. 
Wenn wir davon ausgehen, dass ein Leonberger mit einem durchschnittlichen Geburtsgewicht von ca. 500 Gramm in einem Jahr ein Gewicht von mehr oder weniger 50 - 60 Kilogramm erreicht, wird es deutlich, dass der Ernährung, dem Schlafbedarf und dem Bewegungsdrang eines Welpen viel Aufmerksamkeit und Sorgfalt geschenkt werden muss.
Glücklicherweise ist der Leonberger bis anhin nie zum trendigen Modehund geworden und gilt deshalb als grundsätzlich gesund. Der Schweizerische Leonberger Club bemüht sich stets um eine gesunde und kontrollierte Zucht, beteiligt sich fortlaufend an Gesundheitsprogrammen und an verschiedenen internationalen Forschungsprojekten zur Erarbeitung von Gentests, um die Gesundheit unserer Rasse weiterhin zu optimieren.

 

 Genetik

Jeder Hund trägt 78 Chromosomen in sich, die er je zur Hälfte von der Mutter und vom Vater geerbt hat. Chromosomen sind lange, fadenähnliche Strukturen, auf welchen die einzelnen Gene liegen. Beim Hund wurde das ganze Genom, die Erbinformation, im Jahre 2005 sequenziert und festgehalten, dass jeder Hund, ob Pinscher oder Leonberger, knapp 20’000 Gene aufweist - etwas weniger als der Mensch. Die Sequenzierung, die Entschlüsselung des Genoms verrät den Forschern freilich noch nicht, welche Gene welche körperlichen Funktionen beeinflussen. Dazu brauchen die Forscher noch einiges an Zeit. Der erste grosse Schritt ist jedoch getan.
Genforschung ist in verschiedener Hinsicht von grösster Bedeutung. Wenn wir davon ausgehen, dass Mensch und Hund an denselben Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Arthrose, Herzanomalien, usw. leiden, liegt es auf der Hand, dass die parallele Forschung für beide Spezies nur Vorteile bringen kann.

Genforschung ist aber auch für die Zucht wichtig, wollen wir doch genetisch bedingte Krankheiten so weit wie möglich ausmerzen. In zahlreichen Ländern sind derzeit wichtige Forschungsprojekte betreffend erblich bedingter Krankheiten im Gange. Es ist somit der Wunsch und das Bestreben des SLC, dass möglichst viele Leonbergerbesitzer diese Forschungsprojekte finanziell oder mit biologischem Material wie Blutproben oder post mortem-Biopsien unterstützen. Unsere Bemühungen, unser Mitdenken und -wirken kommt dem Leonberger und seinem Besitzer zur Gute.

 

 

Krankheiten

Grundsätzlich ist der Leonberger ein gesunder Hund, von welchem wir uns erhoffen, dass er lediglich zur Impfung beim Tierarzt vorgestellt werden muss. Da wir es mit Lebewesen zu tun haben, gibt es natürlich auch bedauerliche Ausnahmen. Deshalb möchten wir hier einige Hundekrankheiten, für welche ein Besuch beim Tierarzt unumgänglich ist, mit den bedeutendsten Merkmalen und Tipps in aller Kürze auflisten. Internet und Fachliteratur bieten umfangreiche Informationen zu verschiedensten Krankheitssymptomen. Auch die Homöopathie kann in vielen Fällen Hilfe bieten. Es liegt im Ermessen des Hundebesitzers und in der Natur des gesunden Menschverstandes, den richtigen Zeitpunkt für einen Tierarztbesuch zu wählen. Im Zweifelsfalle suchen wir Fachhilfe jedoch lieber einmal zuviel und als zuwenig auf. 

 


Chronischer Durchfall:
Plötzlich auftretender, dünner, breiiger, schleimiger Kotabsatz ohne Futterumstellung oder andere negative, äussere Einflüsse, der auch mit entsprechender Schonkost nicht behoben werden kann, deutet auf einen Darminfekt hin (Gefahr von Giardien). Durchfälle, die sich über mehrere Tage hinwegziehen oder gar mit Blut durchzogen sind, gehören in tierärztliche Obhut.

Wurmbefall: Jeder Hund infiziert sich dann und wann mit unterschiedlichsten Wurmeiern. Allgemein wird von Tierärzten empfohlen, Hunde 3-4 x jährlich zu entwurmen. Wer seinem Hund keine überflüssige Einnahme von chemischen Stoffen zumuten möchte, bringt am besten eine Kotprobe zum Tierarzt, so dass bei tatsächlichem Wurmbefall, therapeutisch statt prophylaktisch, mit einem entsprechenden Präparat behandelt werden kann.


Magendrehung: Plötzliches Anschwellen des Bauches, übermässiges Hecheln, Unruhe, Speicheln und Würgen, ohne sich lösen zu können. Es muss sehr schnell gehandelt werden. Der Hund muss sofort dem Tierarzt überführt und operiert werden, denn es besteht akute Lebensgefahr!


Gebärmutterentzündung: Tritt meist nach der Läufigkeit oder nach einer Geburt auf. Symptome sind Appetitlosigkeit, Fieber und übelriechender Ausfluss. Die Hündin gehört sofort in tierärztliche Behandlung.


Unterfunktion der Schilddrüse, Hypothyreose: Allgemeine Trägheit, vermehrter Schlafbedarf, trauriger Gesichtsaudruck, stumpfes und spärliches Fell, erhöhte Wasseraufnahme.


Hot Spot: Hot Spots äussern sich durch juckende, schmerzhafte, eitrig-nässende, stinkende Flecken auf der Haut, die meist durch eine Allergie auf Flohspeichel oder -bisse, Infektionen durch andere Parasiten wie Zecken, durch festsitzende Feuchtigkeit auf der Haut und im Fell, mangelhafte Fellpflege und in selteneren Fällen auch auf eine Futterunverträglichkeiten zurückzuführen sind. Zwischen der Läsion und der umliegenden, gesunden Haut entstehen scharfe Grenzen. Durch die starke Hautirritation verliert der Hund das Fell an den betroffenen Stellen, die sich vorwiegend am Hals, Rücken und Rumpf befinden. Als erstes Hausmittel empfiehlt es sich, die losen Haare sauber zu entfernen, wenn möglich die Ränder angrenzend zur gesunden Haut abzuschneiden resp. zu rasieren, die Wunde mit einem feuchten Wattebausch oder einer antiseptischen Lösung zu reinigen. Da fettende Salben zu sehr abdecken und die bakterielle Entzündung fördern, sollte das betroffene Tier dem Tierazt vorgestellt werden, welcher je nach Schweregrad eine geeignete Lotion oder eine antibiotische Salbe verordnen wird.  

Zeckenzeit - Borreliose, Babesiose, Piroplasmose: Zwischen den Frühlings- und Herbstmonaten stellt die Zeckenplage je nach Region und Witterung eine potentielle Gefahr für unsere Hunde dar. Auf dem Markt sind verschiedene Mittel wie chemische Halsbänder und Medikamente zum Auftragen erhältlich. Diese sind gesundheitlich nicht ganz unbedenklich und es liegt im Ermessen des Hundebsitzers, ob er seinen Hund nach jedem Spaziergang kurz, aber gründlich durchbürstet, um allfällige ungebetene Gäste zu entfernen oder ob er ihn mit einem Präparat +/- generell von den unnangenehmen Blutsaugern freihalten möchte. Ihn täglich auf trotzdem festsitzende Zecken zu untersuchen, sollte von Frühling bis Herbst zum täglichen Programm gehören. Festgesaugte Zecken sind sofort zu entfernen, Einstichstellen nach Möglichkeit zu desinfizieren. Beboachten Sie Ihren Hund in der prädestiniertesten Zeit von ca. März bis Oktober hinsichtlich allfälliger gesundheitlicher Veränderungen besonders gut. Fallen Ihnen keine Veränderungen im Allgemeinbefinden auf und verheilt die kleine Einstichstelle problemlos, ist kein Aufsuchen des Tierarztes nötig.  


Impfungen - Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose, Zwingerhusten, Tollwut: Es wird empfohlen, sich an an das Impfschema Ihres Tierarztes zu halten. Seien Sie aber auch kritisch und informieren Sie sich via Internet oder in Fachbüchern über Pro und Kontra (Über)Impfung, um beurteilen zu können, wann Sie eine Impfung für ihren Hund als nötig oder überflüssig erachten. Genau wie beim Menschen können auch beim Hund unangenehme und schädigende Nebenwirkungen Folge einer Impfreaktion sein. 
Eine solide Grundimmunisierung, die ihren Anfang bereits in der Zuchtstätte findet, ist mit Sicherheit bis ins Alter von 14-16 Monaten fortzusetzen und abzuschliessen. Ab dem zweiten Lebensjahr genügt es im Prinzip, eine Nachimpfung nur dann vorzunehmen, wenn die Antikörper im Blut nicht mehr dem gefordeten und den Hund schützenden Wert entsprechen. Hierfür kann eine Titerbestimmung via Blutentnahme vorgenommen und nach dem Ergebnis entschieden werden, gegen welche Krankheit gegebenenfalls nachgeimpft werden muss.
Die Tollwutimpfung ist nur für einen Grenzübertritt zwingend. Innerhalb der Schweiz gilt die Tollwut als eliminiert. Erkundigen Sie sich frühzeitig beim Bundesamt für Veterinärwesen über Sonderregelungen für die Einreise in gewisse Länder.  


Augenbeeinträchtigungen: Ständig gerötete Augenlider, tränende Augen, häufiges Blinzeln, eingerollte (Entropium) oder stark offene und hängende (Ektropium) Augenlider gehören von einem Tierarzt untersucht und sollten zum Wohl des Hundes behandelt werden.


Ohrenschmerzen: Einem Kopfschütteln, Kratzen am Ohr, schief Tragen des Kopfes und eventuellen Gleichgewichtsstörungen könnten ein Gehörgangsinfekt, das Eindringen einer Getreidegranne oder eines sonstigen Fremdkörpers zu Grunde liegen.


Hodenfehler: Nicht abgestiegene Hoden sollten unbedingt operativ entfernt werden, da sie aufgrund der nicht naturgewollten Umgebung mit erhöhter Temperatur gern zu Tumorbildung neigen.


Filariose oder Herzwurm: Dagegen muss vor allem in südlichen Ländern mit geeigneter Prophylaxe vorgebeugt werden.


Leishmaniose: Vor einem Urlaub in südliche Länder unbedingt Prophylaxe beim Tierarzt besorgen, da es sich um eine nicht heilbare Krankheit handelt.


Flohbefall mit Flohbissallergie: Prophylaxe vor allem wenn Katzen im gleichen Haushalt leben.


Vergiftung: Symptome wie Erbrechen, Blässe der Augen- und Mundschleimhäute, Apathie, Schwer- oder Schnellatmigkeit, erhöhter Speichelfluss und Krämpfe oder gar Blutungen aus den Körperhöhlen deuten auf eine Vergiftung hin. Mitnahme von Erbrochenem zum Tierarzt ist ratsam.


Insektenstiche im Kopfbereich: Bei Schwellungen an Lefzen, Zunge oder Halsbereich droht Erstickungsgefahr! Entfernen Sie den Stachel, kühlen Sie die Gifteinstichstelle und suchen Sie den Tierarzt auf.


Wärmestau, Hitzschlag: Starkes Hecheln, hellrote Schleimhäute, Taumeln, Krämpfe bis zur Bewusstlosigkeit. Vorsichtiges Abkühlen der stark erhöhten Körpertemperatur und sofortiges Aufsuchen des Tierarzts. Es besteht Lebensgefahr!


Bissverletzungen und Unfälle: Ruhe bewahren, Schweregrad der Verletzung beurteilen und allenfalls kühlen, offene Wunden auswaschen, salben, verbinden, weiterhin gut pflegen und beobachten. Bei offensichtlich schwereren Verletzungen oder Verdacht auf innere Verletzungen Hund ruhig lagern, bis der Tierarzt eintrifft oder die nächste Tierarztpraxis aufsuchen.


 

Vorsorgeuntersuchungen

Der Leonberger ist durch sorgfältige Zuchtplanung und Kontrolle weitgehend von Erbkrankheiten verschont geblieben. Damit dies zukünftig so bleiben wird, bedingt ein Zuchteinsatz drei Vorsorgeuntersuchungen: Die radiologische Untersuchung der Hüfte und  Ellbogen sowie ein Gentest für LPN1, LPN2 & LEMP. 

Was ist LPN? Leonberger können unter einer erblichen neurologischen Erkrankung leiden, welche von Tierärzten und Züchtern Polyneuropathie oder auch Leonberger Polyneuropathie  (LPN)  genannt wird.  Betroffene Hunde leiden unter zunehmender Belastungsintoleranz und entwickeln typische Auffälligkeiten in den Hintergliedmassen wie Muskelschwäche und Hahnentrittigkeit. Zusätzlich können betroffene Hunde starke Atemprobleme aufweisen und das Bellen kann sich verändern.
Seit 2010 besteht ein Gentest, der in der Vetsuisse Fakultät der Universität Bern durchgeführt wird und für alle Zuchttiere obligatorisch ist. Der LPN1 Gentest kann zuverlässig die schwere, frühe Form der Polyneuropathie verhindern. Im Juli 2014 wurde die Mutation für eine weitere, sich später entwickelnde Form der Polyneuropathie (LPN2) identifiziert. Infos zu LPN1+2, herausgegeben von der Vetsuisse in Bern, finden Sie hier.

Was ist LEMP? Die Leukoenzephalomyelopathie (LEMP) ist eine seltene rezessiv vererbte Erbkrankheit des zentralen Nervensystems der Hunde, die insbesondere eine Zerstörung des Rückenmarks aufweist. Die Krankheit ist erblich bedingt und bislang bei Leonbergern und Rottweilern beschrieben. Während des Krankheitsverlaufs wird die Myelinscheide zerstört, welche die Nervenfasern schützend umgibt. Dieser Vorgang findet hauptsächlich im Rückenmark und im Hirnstamm statt und führt zu Störungen in der Nervenleitung. Die Krankheit entwickelt sich oftmals in den ersten drei Lebensjahren. Symptome sind vor allem voranschreitende Koordinations- und Bewegungsstörungen. Häufig bleiben die Reflexe des Rückenmarks bestehen. Im weiteren Krankheitsverlauf können betroffene Hunde innerhalb weniger Monate weder aufstehen noch gehen. Wie viele Erkrankungen des zentralen Nervensystems, kann auch diese nicht behandelt werden.

Die Universität Bern konnte zusammen mit Kollegen von der Universität Minnesota zwei ursächliche Mutationen für verschiedene Formen der LEMP (eine bei Leonbergern und eine bei Rottweilern) identifizieren und bieten hierfür Gentests an.

Was ist HD? Hüftgelenksdysplasie (HD) ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenkes. Der Oberschenkelknochen liegt nicht  ausreichend tief in der Hüftpfanne und ist locker. Durch die Reibung des lockeren Gelenks degenerieren Knochen und Knorpel, es bildet sich eine für den Hund schmerzhafte Arthrose. Zu schnelles Wachstum, Überbelastung und falsche Ernährung können eine vorhandene Anlage zur HD negativ beeinflussen.
Leonberger werden zur Zucht zugelassen mit den Resultaten: HD A (frei) oder B (geringe Anzeichen) sowie HD C (leichte HD) mit Zuchtpartner HD A, nur für einen Wurf. 

Was ist ED? Die Ellbogengelenksdysplasie (ED) entsteht, wenn der Oberarmknochen, die Elle und die Speiche nicht exakt zueinander passen.  Unter dem Begriff ED werden 3 verschiedene Erscheinungsformen von Ellbogengelenkserkrankungen zusammengefasst: OCD, FCP und IPA.
Zur Zucht zugelassen werden Hunde mit ED Grad 0 und 1. HD und ED sowie die daraus entstehenden Arthrosen sind ernsthafte Erkrankungen. Sie werden polygenetisch (über mehrere Gene) vererbt, der genaue Erbgang der betroffenen Gene ist bislang noch nicht bekannt. Aus diesem Grund ist eine obligatorische HD/ED Kaution (Fr. 300.-) eingeführt worden, die dem Welpenbesitzer zurückerstattet wird, wenn sein Hund in den ersten 3 Jahren geröntgt wurde. Dies gibt uns die Möglichkeit, mittels Statistiken den Gesundheitszustand der Rasse festzustellen. 

 

Pflege

Das Fell: Das dichte mit Unterwolle versehene Haarkleid des Leonbergers ist weitgehend selbstreinigend, sollte aber einmal in der Woche gebürstet werden, um Verfilzungen vorzubeugen. Vor allem das bauschige Fell hinter den Ohren und die Befederung an Vorder- und Hinterbeinen benötigen unsere Aufmerksamkeit und Pflege, um unangenehme Knoten zu verhindern. Leonberger, die sich oft und gern im Wasser bewegen, sind für die Knotenbildung hinter den Ohren und an den Gliedmassen besonders prädestiniert.
Nebst der Fellpflege erfüllen wir auch gleich den Dienst der Pflege und Gesunderhaltung der Haut, und manch ein Leonberger geniesst diese Massage sehr....

....während andere das Weite suchen, wenn sie die Bürste nur schon in der Ferne sehen. Hier gilt der Leitsatz:"Was Hänschen nicht lernt...." Bei regelmässiger Pflege können wir auch eventuelle Veränderungen der Haut und des Fells schnell feststellen und nötigenfalls entsprechend handeln. Während des zwei Mal im Jahr stattfindenden Fellwechsels ist das Herausbürsten der Unterwolle sehr wichtig. Warten Sie aber ruhig ab, bis sich die Unterwolle ca. einen halben Zentimeter von der Haut "abhebt". Das Entfernen der losen Haarbüschel geht so leichter von der Hand, und der Hund findet es angenehmer, wenn wir nicht an seinem Fell herumzupfen und -rupfen.

Die Ohren:
Eine regelmässige Ohrenpflege ist beim Leonberger, so wie bei allen Hunden mit Hängeohren, von grösster Bedeutung. Das Risiko, dass sich Parasiten oder auch nur Feuchtigkeit im Gehörgang ansammeln und anstauen und eine schmerzhafte Ohrenentzündung verursachen, ist immer vorhanden. Es empfiehlt sich, vor allem im Sommer, den Gehörgang einmal in der Woche mit Watte oder einem Wattepad zu reinigen. Eine ausgediente Spritze mit einem Reinigungslotion füllen, in das Ohr hineinspritzen. Nachdem der Hund die Flüssigkeit herausgeschüttelt hat, mit einem Wattebausch reinigen.

Die Zähne: Je nach Veranlagung und Fütterung bildet sich mehr oder weniger Zahnstein am Gebiss des Hundes. Im Handel erhältliche, speziell gegen Zahnstein konzipierte Kauknochen, spezielle Trockennahrung mit sog. Zahnformel aber auch die Fütterung von rohem Fleisch und Kalbsknochen können Zahnstein entgegenwirken. Rohes Fleisch hat nachgewiesenermassen dank seines Säuregehalts einen positiven Einfluss auf die Zahngesundheit. Wer seinen Hund nach den Regeln der Biologisch-Artgerechten-Rohen-Fütterung (BARF) ernährt, wird kaum Zahnsteinbildung feststellen. 
Der Welpe kann andererseits bereits früh ans Zähneputzen gewöhnt werden, indem Sie sein Zahnfleisch mit ihren Fingern oder mit einem feuchten Wattebausch sanft massieren, so dass er sich an eine Routinetätigkeit gewöhnen kann, die er anfangs nicht unbedingt als angenehme empfinden wird. Später, wenn Sie sein Gebiss mit Zahnbürste und evtl. mit spezieller Hundezahnpasta reinigen möchten, wird er für diese Übung dankbar sein.

Hat sich gelb-brauner, bereits dickerer Zahnstein gebildet, können sie diesen, bei guter Gewöhnung des Hundes, mit einer Münze "absprengen", indem sie diese nahe des Zahnfleischrands ansetzen und etwas Druck darauf geben. Auch ein ausgedientes Häkchen Ihres Zahnarztes kann in diesem Fall gute Dienste leisten.
Bei sehr hartnäckigem, braunem Zahnstein empfiehlt es sich, diesen bei einem anderweitigen operativen Eingriff vom Tierarzt entfernen zu lassen, denn Zahnfleisch und Zähne nehmen bei massivem Zahnsteinbefall gleichermassen Schaden wie beim Menschen.

Die Krallen:
Normalerweise werden die Krallen beim Laufen auf festem Untergrund regelmässig abgewetzt und benötigen keine weitere Pflege. Bewegt sich Ihr Hund jedoch vorwiegend auf weichem Untergrund wie Wiesen oder Waldboden, können die Krallen zu lang werden und schlimmstenfalls Schmerzen verursachen. Im Handel sind spezielle Krallenscheren erhältlich. Sollten Sie sich das Krallenschneiden nicht zutrauen, ist Ihr Tierarzt sicher dazu bereit und kann Ihnen auch zeigen, worauf beim Kürzen der Krallen geachtet werden muss.